Interview mit Magda Wittmann
GESCHÄFTSFÜHRENDE GEMEINDERÄTIN
AUSSCHUSS V – FINANZEN-WIRTSCHAFT
Was motiviert Sie persönlich, sich für die Gemeinde zu engagieren?
Ich bin in Tullnerbach geboren und fühle mich hier tief verwurzelt – sowohl persönlich als
auch im Gemeindeleben. Für mich ist es wichtig, dass wir selbst mitentscheiden, wie sich
unser Ort entwickelt – und nicht andere über unsere Köpfe hinweg bestimmen. Dieses Mit-
gestalten auf Augenhöhe ist für mich eine große Motivation. Ich möchte Verantwortung
übernehmen, damit Tullnerbach lebens- und liebenswert bleibt – für alle Generationen.
Was gehört zu Ihren wichtigsten Tätigkeiten und wie beeinflussen diese
die Menschen in Tullnerbach?
Ich leite den Finanzausschuss der Gemeinde – das heißt, ich bin intensiv damit beschäftigt,
die finanziellen Spielräume bestmöglich zu nutzen. Dabei geht es jeden Tag darum, einen
Spagat zu schaffen: Einerseits versuchen wir, Kosten zu senken und effizient zu wirtschaf-
ten, andererseits müssen wir auch neue Mittel für wichtige Projekte lukrieren.
Leider wird es immer schwieriger, weil von übergeordneten Stellen – also vom Land oder
Bund – weniger Mittel bei uns ankommen. Deshalb sind manche Gebührenerhöhungen
ein notwendiges Übel, das wir nicht gerne beschließen, aber manchmal nicht vermeiden
können. Mir ist wichtig, hier transparent zu sein und Verantwortung zu übernehmen – im
Sinne einer gesunden Gemeindefinanzierung für alle.
Welche Themen beschäftigen Sie aktuell besonders intensiv?
Im Moment beschäftigt mich vor allem die finanzielle Situation der Gemeinde – also das,
was ich vorhin angesprochen habe. Wir stehen unter ständigem Druck, einerseits Geld
für wichtige Leistungen und Projekte bereitzustellen, andererseits die Belastung für die
Bürger:innen so gering wie möglich zu halten.
Dazu kommen natürlich auch Themen wie Infrastruktur, Ortskernbelebung und Straßen-
sanierungen – das sind Bereiche, wo wir investieren müssen, um die Lebensqualität in
Tullnerbach zu erhalten.
Welche wichtigen Themen sehen Sie für die Gemeinde in den kommenden Jahren?
Der demografische Wandel wird uns stark fordern – wir brauchen mehr Angebote für eine
älter werdende Bevölkerung. Gleichzeitig müssen wir Tullnerbach klimafit machen, etwa
durch nachhaltige Mobilität und Energieeffizienz unserer Gemeindegebäude. Beides er-
fordert vorausschauende Planung und kluge Investitionen.
Welches Projekt oder welche Aufgabe würden Sie gerne für die Gemeinde
umsetzen oder weiter voranbringen?
Ich wünsche mir ein echtes Ortszentrum für Tullnerbach – einen Platz der Begegnung
für Jung und Alt. Besonders inspirierend fand ich den Dorfstadl bei Angern an der March.
Dieses Projekt wurde zurecht ausgezeichnet und zeigt, wie man Leben, Kultur und Gemein-
schaft in einem Ort bündeln kann. So etwas würde auch Tullnerbach sehr guttun.