Wilhelm-Kress-Denkmal

Erinnerungen an einen Flugpionier

Der Kress'sche Drachenflieger, Wilhelm Kress & das Wilhelm Kress Denkmal, @ Dieter Halama & Walter Plachy

Das Denkmal des Flupioniers steht am nördlichen Seeufer des Wienerwaldsees – direkt am Beginn des Staudamms. Das von Bildhauer Rudolf von Weigl (einem Schüler Hellmers) geschaffene Denkmal wurde am 5. Oktober 1913 – ungefähr ein halbes Jahr nach Wilhelm Kress‘ Tod – enthüllt. Leider wurde das Denkmal Ende des zweiten Weltkriegs zerstört, konnte aber 1954 wiederhergestellt werden. Im Zuge der 100-Jahr-Feier der Gemeinde Tullnerbach und deren Erhebung zur Marktgemeinde wurde das Denkmal 1973 an der jetzigen Stelle neu errichtet. Am 3. Oktober 2021 – anlässlich 120-Jahre-Wilhelm-Kress – erstrahlte das Denkmal mit neuen goldenen Lettern durch die Initiative von BGM Johann Novomestsky in neuem Glanz.

Wilhelm Kress (1836–1913) selbst war ein in St. Petersburg geborener österreichischer Flugpionier und Konstrukteur. Der gelernte Klavierbauer konstruierte 1901 den Kress’schen Drachenflieger – ein Wasserflugzeug, das leider nie vom Boden abhob. Grund dafür war der in Stuttgart gebaute Motor. Kress rechnete mit einem Abfluggewicht von 600 kg bei einer Motorleistung von mindestens 35 PS. Der gelieferte Motor wog statt 200 kg stolze 380 kg und leistete statt 35 PS lediglich 30 PS. Wegen des überhöhten Gewichts von 850 kg wurde das Flugzeug weiter verstärkt. Für Kress war klar, dass der Dreifachdecker mit gegenläufigen Propellern bei dem hohen Gewicht und der geringeren Leistung niemals die zum Abheben notwendige Geschwindigkeit erreichen würde. Jedoch wollte er das Flugzeug wenigstens für Erprobungsfahrten auf dem Wienerwaldsee verwenden. Allerdings lagen – durch das hohe Gewichts des Fluggeräts – die Schwimmer sehr tief im Wasser. Und aufgrund der geringen Größe des Sees musste Wilhelm Kress nach jedem Beschleunigungsversuch eine scharfe Wende fahren. Am 3. Oktober 1901 berührte nach dem vierten Fahrversuch eine Tragfläche während so einer Wende die Wasseroberfläche, worauf das Flugzeug kenterte und versank. Kress konnte unverletzt aus dem Wasser gerettet werden. Das Wrack des Flugzeugs wurde nach drei Tagen geborgen.
Nach seinem Tod erhielt Wilhelm Kress ein von Bildhauer Andreas Kögler (1878–1956) gestaltetes Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof (Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 65).

Quelle: Wikipedia#

In Tullnerbach sind auch die Wilhelm Kress-Promenade und die Kressgasse nach dem Aeronauten benannt. Weiters ist die Kress’sche Luftschraube Teil des Gemeindewappens.

Weitere Informationen:

• Artikel über die Enthüllung des Kress-Denkmals aus dem „Neuen Wiener Tagblatt“ vom 2. Oktober 1913
• Virtuelles 3D-Modell
• „120 Jahre Wilhelm Kress" – NÖN-Artikel vom 8. Oktober 2021

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